Skip to main content

Ist das Blow-Off Top bei Bitcoin erreicht?

Vermögenspreisblasen zeichnen sich oft dadurch aus, dass der grösste Teil des Preisanstiegs über einen relativ kurzen Zeitabschnitt direkt vor dem Platzen der Blase gemacht wird.

 

  • Kryptowährungen befinden sich in einer massiven Spekulationsblase.
  • Vermögenspreisblasen zeichnen sich durch bestimmte Charakteristika aus.
  • Das Ende einer Vermögensblase wird oft von einem finalen Blow-Off Top begleitet.

 

Newsletter und Charts of the Week kostenlos abonnieren | pdf Download

 

Dass fast alle Vermögenswerte sich durch historisch gesehen sehr hohe Preisniveaus auszeichnen ist eigentlich keine wirkliche Neuigkeit. Zwar sind die Gazetten und Nachrichtensendungen voll mit Artikeln und Beiträgen, die vor Blasen und deren möglichen Platzen warnen, nur scheinen all diese Warnungen bei den Anlegern auf taube Ohren zu stossen. Vielmehr ist vor allem in den letzten Wochen eine vermehrte Euphorie an den Märkten feststellbar. So hat beispielsweise die kommende Steuerreform in den USA den Aktien neuen Schub verliehen und diese Anfangs letzter Woche auf neue Rekordhöhen getrieben. Am besten spürbar ist die Euphorie aber im Markt für Kryptowährungen. Hier findet momentan ein Spekulationsexzess statt, der in seinem Ausmass wohl beispiellos ist. Bitcoin, die bekannteste und zugleich grösste dieser Währungen, hat alleine in der letzten Woche über 50% an „Wert“ zugelegt. Den Unterstützern scheint dabei kein Preisziel hoch genug zu sein und es werden zum Teil völlig absurde Rechtfertigungen angeführt, wieso ein Preis von 1 Million Dollar absolut gerechtfertigt ist (während ich diese Zeilen schreibe steht Bitcoin bei 14‘340 Dollar). 

Als Anleger sollten Sie sich keinen Illusionen hingeben. Was wir hier miterleben dürfen ist eine Spekulationsorgie, die selbst die Dotcom Blase um die Jahrtausendwende oder die berühmte Tulpenmanie im Holland des 17. Jahrhunderts alt aussehen lässt. Dass dies keine Übertreibung ist können Sie leicht dem unten stehenden Chart entnehmen. Es wird jeweils die prozentuale Preisänderung der grössten Spekulationsblasen der letzten 35 Jahre mit dem zeitlichen Verlauf kontextualisiert.

 {modal image="images/notes-fotos/Bubbles.png"}Vermögenspreisblasen{/modal}

 

Man braucht kein Börsenguru zu sein, um zu erkennen, dass es sich bei Bitcoin wahrscheinlich nicht um einen nachhaltigen Aufwärtstrend handelt. Aber wodurch zeichnen sich Preisblasen eigentlich aus? Gibt es bestimmte Charakteristika, anhand derer man eine Blase erkennen kann? Und falls ja, können wir dieses Wissen für uns nutzbar machen?

Der folgende Chart zeigt Dir den typischen Verlauf einer Preisblase auf. Vermögenswerte, die sich in der ersten Phase befinden, haben oft einen langen und schmerzhaften Bärenmarkt hinter sich, in dessen Zuge Anleger substantielle Wertverluste hinnehmen mussten. Die Assetklasse wird daher vom breiten Publikum gemieden. Die Preise liegen in dieser Anfangsphase oft weit unter dem so genannten Fairen Wert, weshalb Brancheninsider sowie institutionelle Investoren diese Gelegenheit zum Kauf nutzen. Mit der fortschreitenden Erholung des Preises werden weitere Investoren angelockt. Auch getrauen sich erste Retailinvestoren wieder in den Markt. Es setzt ein sich selbstverstärkender Prozess ein, bei dem steigende Preise die Nachfrage und diese wiederrum den Preis weiter befeuert. Im finalen Blow-Off Top steigt der Preis immer schneller an und entkoppelt sich dabei immer mehr vom Fairen Wert. Sehr typisch für diese Endphase ist, dass immer abenteuerliche Argumente ge-/erfunden werden, die die Preise rechtfertigen sollen.

 

{modal image="images/notes-fotos/stages_bubble.jpg"}Finanzblase{/modal}
 

An dieser Stelle möchte ich mich bei John McAfee (dem Gründer der gleichnamigen Softwarefirma) bedanken, der uns letzte Woche ein Paradebeispiel für das „New Paradigm“ gegeben hat, das oft an der Spitze einer Vermögensblase zu beobachten ist. Er war sogar so nett und hat dabei die gleiche Wortwahl wie im obigen Schaubild verwendet:

 {modal image="images/notes-fotos/McAfee.jpg"}{/modal}

 

Die Zeit wird zeigen, wie gut das Timing von Herrn McAfee war. Denn auch wenn insbesondere Bitcoin viele Eigenschaften einer Blase aufweist (ich selbst habe keinen Zweifel daran), so zeichnen sich diese eben auch dadurch aus, dass sie länger andauern und weiter ansteigen können als man sich dies vorstellen kann. Auch erkennt man das Platzen einer Blase leider meistens erst im Nachhinein. Denn zu den Eigenschaften eines Blow-Off Tops gehören neben dem massiven Aufwärtstrend auch, dass diesem eine starke Gegenbewegung mit hohem Handelsvolumen folgen muss und dass dieser Abverkauf ebenfalls mit Abwärtsbewegungen in anderen Märkten einhergeht.

Als Bitcoin in der Nacht von Donnerstag auf Freitag sein bisheriges Hoch von 17‘200 Dollar markierte, setzte über das Wochenende eine starke Korrektur von fast 30% auf 12‘370 Dollar ein. Erleben wir hier also das Platzen der Bitcoinblase? Wie Sie dem folgenden Chart entnehmen können, war das Kaufvolumen (als grüne Balken im unteren Diagramm) stets höher als das Verkaufsvolumen (rote Balken). Ebenfalls fand in anderen Märkten, wie beispielsweise dem S&P 500 oder bei Technologieaktien, keine vergleichsweise Korrektur statt.

 

{modal image="images/notes-fotos/Bitcoin-chart-10.12.2017.JPG"}Bitcoin Preis{/modal}

 

Es sieht also ganz so aus, dass dies noch nicht das Platzen der Blase war und uns das finale Blow-Off Top noch bevorsteht. Die Spekulanten nutzten die tieferen Preise vielmehr zum Einstieg. Es ist deshalb sehr wahrscheinlich, dass Bitcoin in der kommenden Handelswoche neue Höchststände erreichen wird. Nichtsdestotrotz ist es meiner Meinung nach unausweichlich, dass die Bitcoinblase früher oder später platzen wird. Ich rate daher jedem langfristig orientierten Investor davon ab, bei diesem Spiel mitzumischen.

Es grüsst Sie herzlich

 

Wünschen Sie eine unabhängige und professionelle Vermögensverwaltung?

Dann kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Kennenlerngespräch.

 

 

Folgen Sie uns auf Social Media

    

Wir verwenden Cookies
Wir verwenden Cookies auf unserer Website. Einige davon sind für den Betrieb der Website unerlässlich, während andere uns dabei helfen, diese Website und das Benutzererlebnis zu verbessern (Tracking-Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie Cookies zulassen möchten oder nicht. Bitte beachten Sie, dass Sie im Falle einer Ablehnung möglicherweise nicht alle Funktionen der Website nutzen können.